Tempelritter und tiefes Konstruieren

Die Tempelritter. Ich dachte an sie. Nach dem Anruf kürzlich mit einer Personalvermittlerin. Natürlich wollte sie verstehen, woraus meine Kompetenzen bestehen. Und was mich auszeichnet.

Die Stelle, für die sie jemanden suchte, war die eines Spezialisten für Konstruktion bei einem großen Luft- und Raumfahrtunternehmen.

Konstruktion kann auf verschiedenen Kompetenzstufen verrichtet werden.
Es kann damit los gehen, dass jemand in seinem Betrieb üblichen Fertigungsparameter kennt und gelernt hat, wie man eine CAD-Software bedient.

Aber Konstruktion kann sehr tief gehen.
So tief um nicht nur die Eigenschaften von Materialien, Prozessen und Mechanik zu verstehen. Sondern gar in der Lage zu sein, diese akkurat zu modellieren und Leistungsoperationen auf sie anzuwenden. Wie zum Beispiel Optimierungstechniken. Oder FEM. Oder maßgeschneiderte Simulationsmethoden.
Mit Ergebnissen, die das Produkt in ganz neue Sphären befördern können.

Dies berührt die Grenzen des Maschinenbaus, und es kommt die Informatik ins Spiel. Manchmal wird es als Computational Mechanics bezeichnet. „Tiefes Konstruieren“ könnte es meiner Meinung nach auch heissen.

Wo sich Maschinenbau und Informatik vereinigen, dort bin ich zuhause.

Nach dem Gespräch wirkte es noch ein wenig nach und ich grübelte ein wenig über dieses Konzept. Dann fiel es mir ein: Die Tempelritter.
Ein frühes Beispiel für die Vereinigung zweier Themen, die zuvor klar voneinander getrennt waren.

Sie waren (Elite-)Krieger.
Und sie waren Mönche.

„WAS?? Mönche, die Krieger sind???” 😵
Das war damals so neuartig, dass viele Menschen Schwierigkeiten hatten, dies zu begreifen.

Der Effekt? Sie waren unaufhaltsam.
Atemberaubende Errungenschaften und Innovationen erreichten sie.
Bis Neid und Verrat ihnen ein Ende setzten.

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