Als ich davon hörte, dass ein Aerospace Hackathon stattfinden würde war ich nicht so sicher ob ich überhaupt teilnehmen sollte. Es waren ein paar der Projekte bereits vorab veröffentlicht, aber die waren weniger interessant für mich. Ich stellte dem Veranstalter zudem viele Fragen über den Ablauf um bestmöglich zu wissen, was mich erwarten würde.
Letztlich hatte ich an dem Wochenende, das trüb und grau sein sollte, nichts vor und so entschied ich mich, doch mal zur Einführungsveranstaltung zu gehen.
Dort wurden nun alle Projekte vorgestellt und doch war da ein Projekt, das mich mehr mehr als die anderen interessierte. Es ging darum, dass es physikalisch möglich ist, mit Überschall zu fliegen ohne dass der typische Überschall-Knall für die Menschen am Boden hörbar ist, da die Schallwellen, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind, zuvor nach oben zurück reflektiert werden.
Ich entschied mich für dieses Projekt und lernte dann die anderen kennen die es bearbeiten wollten – wir wurden ein Team: Sonic Wave.
Shruti Saxena, Aleksandr Rasskazchikov, Fabio Niglio, Akshat Goel und ich.
Ich sah meine Aufgabe darin, mich vornehmlich mit der Physik und dessen Berechnung zu beschäftigen. Zwar unterteilten wir in der Tat unsere Aufgaben gemäß unserer Stärken, doch hielten wir diese im Verlauf nicht trennscharf differenziert, auch weil manche Teilaufgaben mehr Arbeitseinsatz als andere bedurften.
Wir vereinbarten, uns Abends als Vorbereitung für den morgigen und einzigen vollen Arbeitstag, sich mit der Thematik etwas auseinanderzusetzen. An besagtem Tag ging es dann los und wir setzten uns ordentlich ins Zeug. Meine Befürchtung, ob wir uns die ganze Nacht um die Ohren schlagen würden, trat nicht ein. Wir machten den Tag über sehr gute Fortschritte.
Am Ende stand eine Systematik, mit der für jede eingegebene Flugverbindung die Parameter für einen Überschallflug berechnet wurden. Das Programm war grafisch und interaktiv über einen Browser aufzurufen, fast spielerisch einfach zu bedienen und optisch äusserst ästhetisch.
Am letzten Tag begannen mittags die Präsentationen. Die anderen Teams hatten solide bis ebenfalls beeindruckende Ergebnisse und daher war ich nicht sicher ob wir uns hier durchsetzen bzw. überzeugen würden. Doch dann war es soweit: „…und der erste Preis geht an: SONIC WAVE!!!„.
Wow. Ich war gleichzeitig überrascht und überwältigt. Es wirkte etwas surreal. Wir waren sehr glücklich über diese Auszeichnung.
Bemerkenswert fand ich, dass mache der Projekte (unseres nicht) wohl einen dezidierten Förderhintergrund hatten, wodurch ich nicht wusste wie neutral die Jury sein würde. Doch dass sie doch davon völlig unabhängig entschieden haben, bestärkte mir nocheinmal die Gewissheit wie wertvoll und ehrlich dieses Event war.
Bemerkenswert fand ich, dass Gäste aus Israel da waren. Sympathische Leute, aber durch die viele Arbeit und den Fokus kam ich nicht viel dazu, sich zu unterhalten. Habe mir vorgenommen, mich nächstes mal mit ihnen über das Leben in Kibbutzim auszutauschen 💙.
