Forum Leichtbau 2025, Berlin

Der 12. Leichtbau-Gipfel fand in Berlin statt, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Veranstaltung bot einen Überblick über den aktuellen Stand des Leichtbaus in Deutschland.

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung lud ein und war ein wundervoller Gastgeber.

Ein Vertreter des Ministeriums eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede, in der er feststellte, dass die Wirtschaft in Deutschland „unter Druck” stehe und es Deutschland an Innovation mangele. Ein Grund dafür seien die hohen Energiepreise in Deutschland, die eine Folge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine seien. Nach der Streichung der Fördermittel für Leichtbau sei mit weiterer Reduktion von Fördermitteln insgesamt zu rechnen.

Meine Meinung: Alle Ressourcen für Innovation in Deutschland sind vorhanden, darunter kluge Köpfe und eine umfangreiche Infrastruktur. Aber Innovation ist nur ein Faktor für den Erfolg. Der Preis ist ein weiterer essentieller Faktor. Selbst das innovativste Produkt wird nicht verkauft, wenn man es nicht zu einem Preis anbieten kann, den die Kunden für angemessen halten. Und genau das kann Deutschland nicht bieten, da es in puncto Kosteneffizienz nicht wettbewerbsfähig ist. Die hohen Entwicklungs- und Produktionskosten in Deutschland haben zu 100 % interne Gründe und sind nicht extern zu finden.
Ein weiteres großes Problem ist, dass die deutsche Wirtschaft politisch gezwungen ist, sich auf marktfremde Faktoren zu fokussieren – ein Rezept für Misserfolg. Ein Kunde wird beispielsweise Vorbehalte haben ein Auto zu kaufen, das 10.000 € mehr kostet, nur weil es einen Aufkleber mit der Aufschrift „nachhaltig” trägt.

Eine Rede, die sehr mit mir resonierte, war jene von Prof. Dr. Ulrich Prahl von der TU Bergakademie Freiberg über Magnesium als Leichtbauwerkstoff. Ebenfalls sprach er darüber, warum es hierzulande nicht sehr häufig verwendet wird: Der Import aus dem Ausland ist schwierig, andeutend auf politische Gründe, die es teuer macht.
Magnesium hat mich schon immer fasziniert, da es ein sensitives und gefährliches Material ist (Brandgefahr), aber beeindruckende, wenn auch herausfordernde Eigenschaften hat. Und nicht zuletzt entspricht seine goldene Farbe mein Bedürfnis nach Ästhetik.

In den Gesprächen, die ich in den Pausen führte, nahm ich eine gedämpfte Stimmung wahr. Ein Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft erzählte mir beispielsweise, dass die Forschung heute sehr schwierig sei, da die finanziellen Mittel knapp seien und viele Forscher entlassen würden.

Abschließende Bemerkung:
War es Ironie oder ein Symbol des Optimismus, dass das Gebäude, in dem die Konferenz stattfand das „Ludwig-Erhard-Haus” war.
Wer war Ludwig Erhard?
Er war Wirtschaftsminister in Nachkriegsdeutschland und ihm wird einen großen Anteil am damaligen wirtschaftlichen Aufschwung zugeschrieben.

Was war Erhards Geheimnis für den wirtschaftlichen Aufschwung?
War er ein brillanter Stratege, der zur richtigen Zeit die richtigen Hebel betätigte?
Ein Genie der Wirtschaftspolitik?

Nein.

Was er tat, war: nichts.

Der Wirtschaftsminister ließ die Wirtschaft in Ruhe. Er ließ sie unbehelligt und sich frei entfalten.